BÜRGERBETEILIGUNG MEHRINGPLATZ UND BESSELPARK, BERLIN

im Auftrag der asum GmbH, Berlin, Frau Bouali, Tel.: 030-293431-0

Im Vorfeld der Umgestaltung des Mehringplatzes beteiligte die conceptfabrik im Frühjahr 2015 in zehn Workshops insgesamt 112 Menschen. Dabei wurde das von uns entwickelte Instrument des Planungs-Brettspiels auf die Rahmenbedingungen vor Ort zugeschnitten und im Rahmen einer „Aufsuchenden Beteiligung“ eingesetzt. Die Kombination aus Spiel und aufsuchender Beteiligung bietet den Vorteil, dass auch Gruppen beteiligt werden können, die nicht an herkömmlichen Bürgerversammlungen teilnehmen, weil sie zu jung, zu alt oder nicht mehr mobil genug sind oder aber die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen. Zudem führt das Instrument bei den Beteiligten regelmäßig zu einer hohen Konzentration und großen Kooperationsbereitschaft.

In enger Zusammenarbeit mit sozialen und anderen Einrichtungen wurden am und um den Mehringplatz Termine mit Gruppen vereinbart, die sich hier regelmäßig treffen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, wurden möglichst homogene Gruppen aufgesucht – zum Beispiel Jugendliche, Senioren oder Frauen mit Migrationshintergrund. Dieses Vorgehen verhindert Konkurrenzen in den Nutzungswünschen und führt stattdessen dazu, dass die Teilnehmenden die Bedürfnisse anderer Gruppen mitdenken. Am Mehringplatz wurden so zahlreiche Ideen von fast allen relevanten Gruppen zusammengetragen, abgeglichen und in einer abschließenden Bürgerversammlung präsentiert. Die Ergebnisse wurden den am planerischen Wettbewerb teilnehmenden Büros zur Verfügung gestellt und flossen so in die Planung des Mehringplatzes ein.

Im Frühjahr 2016 befragten wir Nutzer*innen nach ihren Wünschen zur Planung des Besselparks. Dabei kamen drei verschiedene Instrumente zum Einsatz:

    Begehung des Parks mit fünf verschiedenen Gruppen,
    Befragung von benachbarten Gewerbetreibenden,
    Befragung von Passanten zu unterschiedlichen Tageszeiten. Die Leerzeiten zwischen den Interviews wurden zur teilnehmenden      Beobachtung genutzt. So entstand eine hocheffektive Bestandsaufnahme.

Die Ergebnisse wurden auf einer Bürgerversammlung präsentiert und den am Planungswettbewerb teilnehmenden Büros zur Verfügung gestellt.