PLANSPIELE

Jeder Mensch bewegt sich in hochkomplexen sozialen Systemen, von denen er nicht weiß, wie sie genau funktionieren. Es ist quasi unmöglich, diese Systeme auf rationale Art und Weise zu verstehen, denn die hohe Komplexität wird durch die Unberechenbarkeit des menschlichen Handelns noch verstärkt. Daher gilt: Komplexe Systeme versteht man erst dann, wenn man in ihnen tätig ist und handelt.

Planspiele stellen eine angenehme Möglichkeit dar, sich abseits der Realität Kenntnisse über komplexe gesellschaftliche Strukturen zu verschaffen. Durch das eigene Agieren im Spiel erlangen die Spieler ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Rollen und damit auch der handelnden Akteure in der Realität.

Die meisten Spieler gehen schon nach wenigen Minuten voll in ihrer Rolle auf und setzen die Spielziele konzentriert um. Gerade diese hohe Eingebundenheit in das Spiel führt dazu, dass die Spieler viele Zusammenhänge begreifen. Das ungewohnte Setting und ihr emotionales Engagement tragen dazu bei, dass das Gelernte umfassend und lange behalten wird.

Planspiele sind immer so angelegt, dass die Spieler unterschiedliche Interessen vertreten, die im Spiel aufeinanderprallen. Ziel ist es, über gemeinsame Aushandlungsprozesse Lösungen zu schaffen, die allen Vorteile bringen. In unseren Planspielen wird darüber hinaus mit zahlreichen Materialien hantiert. Im Laufe des Spiels entstehen Produkte, die eine hervorragende Grundlage für die anschließende Auswertung darstellen. Planspiele dauern in der Regel einen vollen Tag.